08/2008

„Hohe Baupreise vor dem Fall“

Eine KOPF-Statistik über die Entwicklung der Baupreise unter Berücksichtigung von Konjunkturschwankungen - mit Kommentar von Heinz Grote

Die Grafik zeigt die reale Baupreisentwicklung bis September 2008. Die Wahrscheinlichkeitsbetrachtung bis September 2009 zeigt den zu erwartenden Verfall der Baupreise als Folge der Konjunkturabschwächung. 

Die Statistischen Ämter fragen viermal im Jahr ausgewählte Bauunternehmen und Handwerksbetriebe nach der Preisentwicklung. Die Unternehmen melden nicht die Entwicklung der Marktpreise, sondern die Entwicklung der Kosten plus angemessenem Gewinnzuschlag entsprechend ihrer Kalkulationsformel. Deshalb werden die Konjunkturschwankungen, die ± 25 Prozent betragen können, nicht sichtbar. Daraus folgt, dass erhebliche Fehleinschätzungen bei der Preisermittlung für die Bauprojekte auftreten, wenn man die amtliche Statistik als Grundlage benutzt. 

Für die KOPF-Statistik werden die Institutionen befragt, die die Baupreise bezahlen müssen. So werden die gravierenden Konjunkturausschläge sichtbar.

Besonders interessant wird die Kenntnis der wirklichen Baupreisentwicklung immer dann, wenn ein Konjunkturaufschwung zu Preiserhöhungen führt – und wenn ein Preissturz droht. Wir erwarten einen Rückgang der Konjunktur. Das wird zu einem Verfall der Baupreise führen. Die Langzeitbeobachtung zeigt das deutlich.  Der Einkauf von Bauleistungen wird schon im Februar 2009 günstiger sein als im August 2008 – besonders, wenn man bei den Ausschreibungen den schärfer werdenden Wettbewerb nutzt. 

Was können Unternehmen tun, um bei größerem Wettbewerbsdruck Verluste zu vermeiden? 
Sie können die erhebliche Zeitverschwendung, die durch Leerlauf, Warten und Mängelbeseitigungen noch weit verbreitet ist, weitgehend ausschalten. 
Das geht durch mehr Selbststeuerung und Selbstverantwortung in den Arbeitsabläufen.